Mediation

Die Mediation ist ein vertrauliches, freiwilliges und klar strukturiertes Verfahren.

Es ist eine wirksame Methode, aus einem unfruchtbaren Konflikt einen fruchtbaren Konflikt zu gestalten. Eigenverantwortlich erarbeiten die Beteiligten unter der Moderation des Mediators den Konflikt und entwickeln dadurch tragfähige Ergebnisse, die zu Beginn des Prozesses ergebnisoffen sind. Sie entscheiden gemeinsam. Die Rolle des Mediators ist allparteilich und unabhängig.

Die Mediation kann angewendet werden zwischen Unternehmen, Gesellschaften, Organisationen, Familien und im privaten Umfeld.

Die Beteiligten entscheiden eigenverantwortlich während des gesamten Prozesse der Mediation in einem geschützten Rahmen, welche Themen, Interessen, Bedürfnisse und Wünsche sie besprechen möchten. Dadurch haben sie die Gelegenheit, die Hintergründe ihrer Absichten,  ihre Motivationen und Verhaltensweisen einander mitzuteilen und zu verstehen. Was waren die Gründe, was ist wichtig, worum geht es Ihnen. Alle relevanten Informationen werden im Prozess dargelegt (Informiertheit).

Der Mediator sorgt dafür, dass sich Vertrauen aufbauen kann, faire Kommunikation stattfindet und unterstützt die Einigungskräfte der Beteiligten. So dass es beiden Parteien möglich ist, gemeinsame tragfähige und zufriedenstellende Lösungen zu entwickeln.

Anders ist es in einem Gerichtsverfahren, hier werden die Entscheidungen über die Köpfe hinweg durch den Richter getroffen, auf Basis der Faktenlage ohne Rücksicht der jeweiligen Motivationen, Interessen und Bedürfnisse. Die durchschnittliche Dauer eines Gerichtsverfahrens dauert 4 bis zu 24 Monaten und hat je nach Streitwert die entsprechende Kosten.

Ablauf der Mediation

Phase 0 | Auftragsklärung

Hier werden folgende Rahmenbedingungen und Voraussetzungen geklärt:

  • Ist das Anliegen für eine Mediation geeignet?
  • Können und möchten sich alle Beteiligten auf den Mediationsprozess freiwillig einlassen?
  • Sind die Beteiligten bereit, fair zu kommunizieren?
  • Klärung mit dem Auftraggeber bzw. den Medianten des Anliegen und Angebotserstellung meinerseits
  • Erstellung des Mediationsvertrag meinerseits, der u. a. das Anliegen, Verfahrensablauf, Honorar, Termine und Vertraulichkeit beinhaltet
Phase 1 | Einführung in den Prozess

In der Eröffnung wird der Prozess, die Charakteristika der Mediation dargestellt und die Rolle des Mediators erklärt.

Für den Mediationsprozess wird eine schriftliche Vereinbarung in Form des Mediationsvertrages abgeschlossen (Ablauf, Zeitrahmen, ggf. Einzelgespräche, Vertraulichkeit, Transparenz Eigenverantwortlich, Gesprächsregeln usw.) und das weitere Vorgehen gemeinsam abgestimmt.

Phase 2 | Klärung des Sachverhaltes und der dahinterliegenden Themen

Die Parteien stellen den Sachverhalt dem Mediator aus ihrer Sicht der Reihe nach dar.

Daraus entsteht eine Übersicht an regelungsbedürftigen Themen, die  mit Unterstützung des Mediators von den Parteien sortiert und priorisiert werden.

Phase 3 | Klärung der Positionen und Interessen, Sichtweisen und Hintergrunderkundung

Mit der Entscheidung über das erste zu behandelnde Thema beginnt die Problembearbeitung.

Die Beteiligten haben nun die Gelegenheit ihre Sicht zu jedem Themenpunkt umfassend darzustellen. Informationen, Daten, Wahrnehmungen, Motivationen werden ausgetauscht.

Darauf aufbauend kann auf unterschiedliche und gemeinsame Bedürfnisse und Interessen der Parteien vertieft eingegangen werden, was den Konflikt erhellt und klarer werden lässt.

Phase 4 | Lösungsoptionen sammeln

Wertfrei werden die Beteiligten zu den einzelnen Problemfeldern Lösungsmöglichkeiten kreativ erarbeiten.

Nach Abschluss der Ideenfindung werden die Lösungsoptionen von den Beteiligten bewertet und verhandelt. Unter Anleitung des Mediators, werden die Beteiligten gemeinsam die Lösungsmöglichkeiten überprüfen, inwieweit die vorher erarbeiteten Kriterien für eine gerechte Lösung im Einklang stehen.

Des Weiteren ob und wie die Lösungsmöglichkeiten sich in der Realität umsetzten lassen.

Phase 5 | Abschlussvereinbarung

Die erarbeiteten und gemeinsam verabschiedeten Ergebnisse werden klar ausformuliert und schriftlich festgehalten (realistische Maßnahmen, konkrete Regelung des weiteren Vorgehens, Fristen, usw.).

Nach Prüfung der Vereinbarung (z. B. mit Ihren Rechtsanwälten) wird diese unterschrieben und ist verbindlich für die Beteiligten.

Vorteile einer Mediation

zukunftsorientiert:
Es geht nicht um die Frage: „wer hat Schuld?“ (vergangenheitsorientiert), sondern: „Was ist gerade?“ (Gegenwartsbezogen) und „Was brauchen Sie, um in Zukunft miteinander auszukommen?“ (zukunftsorientiert)

wertschätzend:
Beiden Parteien ist es wichtig, das Gesicht zu wahren. Sei es in der Arbeitswelt oder im privaten Umfeld. Die Mediation ermöglicht es Ihnen, als Partner, die ihre Beziehung gerettet haben, gestärkt rauszugehen.

kostensparend:
Durch eine Mediation können die Gebühren für das Gericht, die Kosten für Sachverständige und oft auch die Anwaltskosten eingespart werden. Des Weiteren haben in Unternehmen die betroffenen Personen wieder Zeit und Kraft für die Arbeit und im privaten Umfeld wieder Zeit für das Leben.

vertraulich:
Gerichtsverhandlungen sind in der Regel öffentlich. Die Mediation ist absolut vertraulich, d.h. ohne fremde Beteiligung von aussen. Sie ist diskret und findet in einem geschützten Rahmen statt. So ist gewährleistet, dass die gezeigten Emotionen, persönlichen Anliegen und Gesprächsinhalte Ihre Angelegenheit bleiben.

rasch:
Ein Gerichtsverfahren kann bis zu 2 Jahre dauern. Die Mediation dauert 1 bis 2 Tage oder der Konflikt kann innerhalb von ca. 4 Wochen gemeinsam gelöst werden.

positiv:
Das Gericht ist die Instanz, welche ein Urteil fällt oder einen Vergleich schließt. In der Mediation können sie eigenverantwortlich eine individuelle Lösung für ihr Problem entwickeln. Die gemeinsam gefundene Lösung ist daher für beide erfolgreich, da von beiden Seiten die Interessen berücksichtigt werden.